Indien in Österreich

Niki Glattauer

Niki Glattauer

Religion als Ringvorlesung: Eine Stunde der Jude, nächste der Katholik, dann der Moslem, der Protestant, der Hinduddhist

von Niki Glattauer

über den Religionsunterricht

Ausnahmsweise mal fast nur Bravos in der ePost. Z. B. anna@a1.net: Jawohl! Statt die Einführung der Grundsteuer für Kirchen zu fordern (© Josef Bucher), sollten unsere Politiker endlich einen guten Reli-Unterricht einführen. In vielen Mails: Religionen, Mehrzahl. Weil sich halt herumspricht, dass es besser ist, die auf Dipl.-Päd-Niveau geprüfte Islam-Lehrerin erzählt unseren Kindern etwas vom Propheten als der Radikalinski im Hinterhof, ob jetzt Imam oder Pater. Kluger Leser-Vorschlag: Von der 5. bis zur 8. Schulstufe „Reli“ als Ringvorlesung für alle Schüler gemeinsam! Eine Wochenstunde der Jude, nächste der Katholik, dann der Moslem, der Protestant, der Hindu, der Buddhist, und dann wieder von vorn.Und weil bald Weihnachten ist und die Presentgebung logistisch vorbereitet sein will, dazu passend ein Tipp: Man verschenke ein Abo des Magazins „allewelt“ der Päpstlichen Missionswerke. 1A-Geschichten über das, was unsere Kirche draußen in der weiten Welt so tut, super Fotos und jedes Mal ein vierseitiges On-mission-Extra für Kinder (siehe mehr bei www.missio.at) .Mein Highlight ist diesmal eine Reportage über einen Jesuitenpater in Indien, der für Kinder von Wanderarbeiterinnen gegen den Willen der herrschenden Landlords Schulbildung organisiert und dafür um sein Leben fürchten muss. Da weißt du wieder, was es heißen kann, Lehrer zu sein und Christ sowieso, wenn du im falschen Land lebst.Bis nach Indien musst du übrigens gar nicht schauen, um festzustellen, dass das Recht auf Bildung keine Selbstverständlichkeit ist. Ohne das Engagement von SOS-Mitmensch würden wir nicht wissen, dass in Österreich 500 Kinder leben, denen man verwehrt, die Schule zu besuchen. Warum: weil sie Flüchtlinge sind. Warum weiter: weil Verfahren läuft noch. Jetzt hat man in Traiskirchen zwei Klassen für sie eingerichtet. Bei 500 Kindern ...! Da wird darüber diskutiert, was die, die noch kommen könnten, leisten müssten, um gute Österreicher zu werden. Aber die Kinder, die schon da sind, lässt man nicht zur Schule gehen, weil sie noch keine guten Österreicher sind. Logisch, oder?

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