Grünbacher Gemeinschaft
Kommt Besuch, wird ein Gästezimmer genutzt, das in der Wohnanlage zur Verfügung steht.
Wohnraum in Städten ist knapp, dieser Trend wird sich in den nächsten Jahren noch verstärken. Das Zukunftsinstitut von Matthias Horx hat die Lösung. Die Forscher beobachten, dass Wohnungssuchende immer noch in Räumen und nicht in Funktionen (Schlafen, Arbeiten) denken. In einer aktuelle Studie prophezeien sie einen radikalen Wandel.
Die Forscher gehen davon aus, dass unsere Wohnsituation – jeder verfügt über dasselbe Inventar (Küche, Waschmaschine) – bis 2025 gemeinschaftlichem Leben weichen wird. Collaborative Living meint, dass die eigene Wohnung nur mehr über das Nötigste verfügt, während das Wohnumfeld an Bedeutung gewinnt. Kommt Besuch, wird ein Gästezimmer genutzt, das in der Wohnanlage zur Verfügung steht.
Es gibt gemeinschaftliche Büroeinheiten und Kleinwohnungen für pflegebedürftige Angehörige. Wäsche wird im Waschsalon gewaschen, wer mit Freunden kocht, mietet eine Küche. Das Beisl dient als Wohnzimmer, der Park als Garten. Es geht nicht mehr um Besitz, sondern um die Verfügbarkeit. Grundlage der Vision: Gemeinschaftssinn. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg.
ulla.gruenbacher (at) kurier.at
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