Chance für Österreich

Erfahrung ist keine Frage des Alters
Nach den Erkenntnissen der EURO ist Schweden in der WM-Quali in Reichweite.

Die Schweeeden ... sind ein ganz harter Brocken!" Das wusste schon ORF-Reporter Hans Huber, offensichtlich von Tonproblemen während seines Liveeinstiegs behindert, im Vorfeld des WM-Qualifikationsspiel es im Herbst 1997 zu berichten. Legendär!

Und er hatte recht, es war ein äußerst schwieriges Unterfangen, die Skandinavier zu besiegen und somit die Basis zur Qualifikation für die WM 1998 in Frankreich zu legen. Andi Herzogs Traumtor ins rechte Kreuzeck, in einer von beiden Seiten sehr leidenschaftlich geführten Partie, sei Dank. In der Qualifikation für die WM 2014 in Brasilien kommt es wieder einmal zum Duell mit den Skandinaviern.

Mit den Schweden verbinden Österreich mehrere legendäre Spiele wie das 1:2 1973 im Entscheidungsspiel zur WM in Gelsenkirchen. 1978 gelang durch Hans Krankls Elfer bei der WM in Argentinien die Revanche. In diesem Jahrtausend qualifizierte sich Schweden – mit Ausnahme der WM 2010 – für jedes Großereignis. In der Weltrangliste sind sie 17., wir haben uns hingegen erst auf Platz 58 verbessert.

Bei der EURO ist nach zwei Spielen für Schweden schon alles vorbei. Auffällig war, dass die ersten drei Gegentore beim 1:2 gegen die Ukraine und dem 2:3 gegen England trotz der Kopfballstärke per Kopf fielen. Ich habe dennoch ein von Trainer Erik Hamren gut organisiertes Kollektiv gesehen. Andreas Isaksson im Tor ist ein sicherer Rückhalt, auch wenn er beim Ausgleich zum 2:2 gegen England ganz schlecht aussah. Während in der Innenverteidigung robuste, zweikampfstarke Spieler stehen, haben sie bei den Außenverteidigern größere Probleme.

 

Im Mittelfeld sind sie gut besetzt, Källström und Elm kreieren Chancen und werden auch selbst torgefährlich. Im Angriff werden Toivonen, Elmander und Rosenberg vom schwedischen Superstar überstrahlt: Zlatan Ibrahimovic.

Beim AC Milan gibt er meist den Mittelstürmer, bei der EURO spielte er hinter Rosenberg bzw. Elmander. Dort hatte er mehr Ballkontakte, er sollte auf dieser Position das Offensivspiel lenken und aus der zweiten Linie torgefährlich werden – wie beim 1:0 gegen die Ukraine. Auch beim 1:1 gegen England war er beteiligt. Es ist unsicher, ob Ibrahimovic in dieser Rolle auch gegen Österreich zu bewundern sein wird. Vielleicht beendet er seine Teamkarriere, wie er es nach der Quali für die WM 2010 getan hat. Dieser außergewöhnliche Typ ist immer für eine Überraschung gut.

Eine Überraschung traue ich Österreich unter Marcel Koller auch in der WM-Qualifikation zu. Unsere Gruppe schaut mit drei EM-Startern besonders schwer aus, aber Irland und die Schweden sind auch als Erste ausgeschieden. Ohne überschwänglich zu werden: Der Play-off-Platz hinter Deutschland ist aufgrund des Aufschwungs in Österreich absolut möglich.

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