Zu früh

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Wird die Welt immer atemloser, weil alles immer früher sein muss?

Wir bemerken es an Kleinigkeiten: Der Weihnachtslebkuchen im August-Sortiment der Supermärkte, Nikolo und Christbaumkugeln liegen auch schon seit Wochen im Regal; der Herbst war noch keine fünf Tage alt, da meldete die politische und meteorologische Horoskopzeitung Österreich den "wärmsten Herbst aller Zeiten"; und die Skigebiete bereiten sich auf ihre Openings zu einer Zeit vor, wo es traditionell nie Schnee gibt, und aufs Jammern darüber, dass es keinen Schnee gibt.

Dazu passt, dass heute der Ski-Weltcup in Sölden startet (zwei Monate vor Winterbeginn) und viele Top-Stars von Anna Veith bis Lindsey Vonn lieber nicht mitfahren wollen – weil sie mit der Vorbereitung noch gar nicht fertig sind. Kurzum: Zu früh.

Man sollte es ihnen gleichtun: Lebkuchen, Hyperventilations-Zeitungen, Ski-Openings links liegen lassen und alles nehmen, wie’s kommt – zu seiner Zeit.

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