Milchgeschäft

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Heute ist Tag der Milch, und das ist gut so. Die Milch kämpft ja gegen einen unverdient schlechten Ruf.

Das beginnt beim Milchbubi als Ausdruck für einen jungen Mann, bei dem nicht sicher ist, ob er je ein ganzer wird. Die Milchmädchenrechnung steht für besonders einfältige Logik. Die Kindermilchschnitte gilt vielen Eltern als Inbegriff der Falschernährung. Der Milchsee wiederum freut den Bauern nicht.

Weil Milch die Eigenschaft hat, irgendwann sauer zu werden, ist der neue Hype, länger haltbare (=teurere) Milch zu kaufen. Wer heutzutag’ keine Laktoseunverträglichkeit hat, muss krank sein (Heumilch wird trotzdem immer noch nicht aus Heu gewonnen). Und die Katze bekommt Katzenmilch zum vielfachen Milchpreis, weil sie die andere nicht verträgt (außer sie lebt am Bauernhof).

Übrigens: Als Kind durfte der Autor dieser Zeilen am Morgen mit Omas Milchkanne ins Milchgeschäft gehen und frische Milch holen – und alle waren glücklich. Was für eine fade unkomplizierte Welt damals.

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