Medizinballgroß

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Jetzt, da das Wochenende brav verregnet war und alles auf den Sommer wartet, selbst wenn der gewittert, passt diese Meldung: Forscher am steirischen Joanneum haben ein Instrument entwickelt, das Niederschläge wie Regentropfen/Hagel/Schnee genau nach Form, Größe und Falltempo vermisst. Das ist wichtig für Satelliten- und Funkstrecken, weil Niederschlag die Wellen beeinflusst.

Ja, nicht nur dafür! Bei Hagel zum Beispiel berichten Zeitungen gerne Daumen mal Pi über die Größe der Schlossen (tischtennisball-, golfball-, hühnereier-, tennisball-, grapefruitgroß); Regen kommt oft in der Größe von Walzen daher ("Regenwalze rollt über Österreich") – was wunder, dass der wetterinteressierte Leser "Lügenpresse" wittert?

Die meisten der 100 bisher verkauften Geräte gingen nach Asien und in die USA und da in den Weltraumbereich. Und was ist jetzt mit den Redaktionsstuben hierzulande? 45.000 Euro für so einen Tropfenvermesser wird den Medien doch ihre Glaubwürdigkeit wert sein? Bevor das nächste Hagelkorn medizinballgroß daherkommt.

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