K(l)eine Lügen

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Einer der Vorwürfe an die sogenannte "Lügenpresse" ist der, dass sie Fakten verschweigt. Wir können es nicht länger verschweigen: Das stimmt.

Die Welt gebiert ja mehr Nachrichten in 24 Stunden, als sie in 24 Jahren verdauen kann – weshalb wir Journalisten schon aus Platzgründen sieben müssen. Zum Nachteil des Lesers. Ihm bleiben Schlagzeilen wie diese aus den vergangenen Tagen vorenthalten: "Sting wartet an roter Fußgängerampel" (erzählt laut Agenturmeldung der Sänger Sting dem Playboy); "Heidi Klum: Wahrscheinlich noch mit 60 oben ohne am Strand", warnt Heidi Klum in People; "Messi erbrach auf dem Flug zu WM-Qualifikationsspiel", berichtet afp über die retrograde Peristaltik des Fußballstars.

Das schaffen wir nicht alles. Auch wenn wir uns bemühen. Ehrlich. "Markus Rogan hat jetzt einen Sohn", berichtete der KURIER diese Woche sogar auf Seite 1 über den Ex-Schwimmer und Sport-Philosophen ("Gute Sportler haben nicht viel im Kopf"). Wenn’s wirklich wichtig wird, kann man doch nicht Lügenpresse sein.

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