Brifkasten

Andreas Schwarz

Andreas Schwarz

Die mediale Ferndiagnose, die bei Unpässlichkeiten Prominenter und bei Katastrophen aller Art gerne zur Anwendung gelangt, feiert in Sachen "Panama Papers" und Briefkastenfirmen fröhliche Urständ’. Zwar weiß niemand genau, wer wo was wie hinterzogen hat oder nicht. Aber diagnostiziert ist u. a. bereits, dass der Verbrecher den Verbrechensbekämpfern "immer einen Schritt voraus" ist. Klar. Wär’s umgekehrt, gäb’s kein Verbrechen.

Zum Glück stellt sich manch Verbrecher selbst ein Bein. Jene Mexikaner zum Beispiel, die jetzt auf ein nachgemachtes Polizeiauto "divicion" pinselten statt "division" (Einheit) und in den Fängen derselben landeten. Oder jene Hacker, die kürzlich eine Bank um eine Milliarde Dollar erleichtern wollten, aber statt einer "foundation" eine "fandation" als Begünstigte eintippten. Und die Mails "Ihr konto wurde gesperrt. Um öffnen zu wollen ihre Betrag klicken sie bitte ..." kennt jeder. Ferndiagnose: Mit diesen Voraussetzungen könnte man in Panama nicht einmal einen Brifkasten ergaunern. Obwohl, wer weiß?

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