Öffi-Frust

Julia Pfligl

Eine gute Idee, dass die Wiener Linien für mehr Rücksicht in den Öffis werben. Eine rein subjektive Typologie der nervigsten Mitreisenden: 1) Der Leberkässemmel-Esser. Ein Klassiker. Kündigt sich durch lautes Rascheln an, breitet sich langsam im Waggon aus. Wenn man hier schon jausnen muss – warum nicht etwas Geruchloses? 2) Der Beim-Eingang-Stehenbleiber. Warten, bis die anderen ausgestiegen sind, kann mittlerweile jeder. Dafür hat sich eine neue Unsitte eingeschlichen: Obwohl die Menschen in den Zug drängen, weigern sich manche, in die Mitte nachzurücken. Könnte ja sein, dass man den nächsten Ausstieg verpasst. 3) Der Auf-seinem-Platz-Sitzenbleiber. Verwandt mit Typ 2). Bis auf einen Fensterplatz sind alle Plätze besetzt. Man wurschtelt sich mühsam an drei sitzenden Menschen vorbei, die so tun, als würden sie die Beine einziehen. Es wäre ja wirklich zu unkompliziert, würde der eine einfach nachrücken. 4) Der Mann. Nein, nicht jeder Mann. Aber der, der so breitbeinig dasitzt, dass der Platz neben ihm im Extremfall nicht benutzt werden kann. Die New Yorker Verkehrsbetriebe haben gegen das sogenannte "Manspreading" sogar eine Kampagne ins Leben gerufen. Das wäre doch was fürs nächste Mal, liebe Wiener Linien!

Kommentare