Endlich vorbei

Julia Pfligl

Wenn man den ersten Valentinstag seit acht Jahren ohne Partner verbringt, bleibt einem oft nur noch Zynismus.

von Julia Pfligl

über den 14. Februar

Nur noch ein paar Stunden, dann ist dieser Tag endlich Geschichte. Und mit ihm das mediale Getöse um die angeblich schönste Sache der Welt. Die Rankings der romantischsten Restaurants. Die Gratis-Rosen an jeder Ecke. Das Klagen über den künstlich einberufenen Konsumwahn, der die Geschenke-freie Zeit zwischen Weihnachten und Ostern überbrücken soll. Der Herzerl-Overkill in jedem einzelnen Geschäft (ich will doch nur ein Duschgel kaufen!!!).

Ja, wenn man den ersten Valentinstag seit acht Jahren ohne Partner verbringt, bleibt einem oft nur noch Zynismus – oder der Tag der Singles, der morgen stattfindet (wo bleibt eigentlich mein Merchandising?). Reden wir daher über etwas anderes. Das Wetter zum Beispiel. Die Meteorologen prophezeiten ja unisono eine ungetrübte Woche – nicht nur in den Skigebieten, auch in der Stadt. Ich wundere mich übrigens immer, warum berufstätige Städter bei Sonnenschein in kollektive Ekstase geraten. Sitzen die nicht auch den ganzen Tag im Büro und schauen der Sonne beim Strahlen zu? Für mich bedeutet Sonne in erster Linie, am Morgen einen Bus auszulassen, damit ich meine Vitamin-D-Speicher an der Haltestelle fünf Minuten länger aufladen kann. Vielleicht handelt es sich aber einfach nur um eine Überdosis Valentins-Zynismus.

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