Alles zu seiner Zeit
Zu sagen, ich sei ein großer Weihnachtsfreund, wäre wohl die Untertreibung des Jahres. Kaum ist Allerheiligen vorbei, überlege ich, in welchem Weihnachtspulli ich heuer zur Freunde-Weihnachtsfeier gehe und wann ich mir zum ersten Mal "Single Bells" anschaue (bester Weihnachtsfilm aller Zeiten). Ein wohliges Gefühl macht sich in mir breit, wenn die erste Tschibo-Weihnachtswerbung im Fernsehen kommt. Und ich gehöre zu jener Minderheit, die sich noch nie darüber echauffiert hat, dass im Oktober die ersten Lebkuchen in den Supermarkt-Regalen liegen. (Weil gekaufte Kekse sowieso zu keiner Jahreszeit gut schmecken.)
Dass am Freitag die ersten Christkindlmärkte in der Stadt aufsperren, fühlt sich trotzdem falsch an – selbst für mich, den Anti-Grinch. Liebes Christkind: Ich bin noch nicht so weit. Es ist keine Woche her, dass ich mir auf der Terrasse meiner Eltern die Sonne auf den Bauch scheinen ließ. Meine Ballerinas habe ich gerade erst in Kisten verstaut. Und wie jedes Jahr im November weiß ich nicht mehr, wo meine Handschuhe ihre Sommerpause verbracht haben. Außerdem: Jetzt kommt erstmal die Gansl-, Maroni- und Ich-geh-mit-meiner-Laterne-Saison. Der Adventmarkt möge bitte dann aufsperren, wann seine Zeit gekommen ist: Im Advent.
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