Die Panik des Postlers
Ätzende Kommentare über Postler, Eisenbahner und Mitarbeiter der Wiener Linien sind an dieser Stelle tunlichst zu unterlassen. Nach mehr als einem Jahr möchte ich heute mein Schreibe-Gelübde brechen. Um einen Wunsch von befreundeten Kollegen zu erfüllen.
In einem Wirtshaus im Herzen von Floridsdorf konnte einer am Stammtisch nicht anders und musste niesen. Was beim Postler gegenüber Panik auslöste: „Heast, huast mi ned an, wäu Krankwerdn im Krankenstand, des hoss’ i am meisten.“
Auch eine spezielle Empfindung: Ein Mal im Monat treffen sie sich zum Tarockieren in einem kleinen Ort in der Nähe von Wien. Jüngst maulte der Eisenbahner des Quartetts: „Heut’ freut’s mi ned.“ Auf die besorgte Frage der drei anderen, die den Spielbeginn kaum erwarten konnten, entschuldigte er sich so: „I hob heut’ scho sechs Stunden lang in der Hack’n tarockiert.“
Einmal durfte ich jenen U-Bahn-Fahrer begleiten, der von sich aus auf die Idee kam, seinen Fahrgästen in der Früh einen schönen Tag und abends eine gute Nacht zu wünschen. Sein Chef, der Expeditleiter, vertraute mir nach der Ausfahrt mit dem höflichen Fahrer vertraulich an: „Die Kollegen woin eam jo ned.“ Auf meine Frage, warum die Kollegen den Fahrer nicht mögen, sprudelte es aus ihm heraus: „Wäu ea a Trottel is’.“
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