Es wird kalt und kälter

Es war gestern Abend am Weg nach Hause. Kurz vor 21.30 Uhr. Hinter dem Museum für angewandte Kunst bemerkten wir zwei obdachlose Menschen. Es waren ein Mann und eine Frau, die sich unter dem Dachvorsprung für die Nacht vorbereitet haben. In einer Ecke hatten die beiden vier, vielleicht fünf Grablichter aufgestellt; vermutlich, damit sie zumindest etwas Licht haben. In der anderen Ecke stand ein Rollstuhl. Die beiden wirkten warm eingepackt, sie hatten zumindest einen Schlafsack.

Den haben viele andere Obdachlose in Wien nicht. Manche haben keine Decken, keine Schals, keine Hauben und keine Handschuhe. Manche haben nicht einmal eine lange Hose.

Aus diesem Grund hat die Wiener Caritas ihr Streetworking verstärkt, sieben Tage pro Woche sind Sozialarbeiter mit dem Kältebus unterwegs zu Obdachlosen. Sie bringen jenen, die die Nacht nicht in einem Notquartier verbringen wollen, warme Kleidung und einen winterfesten Schlafsack.

Ab heute ist das Caritas-Kältetelefon unter 01/4804553 oder kaeltetelefon@caritas-wien.at rund um die Uhr erreichbar. Wer dort anruft und Schlafplätze von Obdachlosen meldet, hilft der Stadt und allen NGOs dabei, ihr Ziel für diesen Winter wieder zu erreichen: Niemand soll auf Wiens Straßen erfrieren.

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