Es liegt was in der Luft

Anna-Maria Bauer

Anna-Maria Bauer

Als ich diese Woche über den Johann-Nepomuk-Berger-Platz spazierte, musste ich unweigerlich lächeln. Und konnte nicht umhin, mir in der nächsten Bäckerei ein Schokocroissant zu besorgen. Tags darauf war ich in denselben Gassen unterwegs, zog den Kopf ein und konnte die Gegend gar nicht schnell genug wieder verlassen.

Wie gerne ich mich in diesem Grätzel in Ottakring aufhalte, bestimmt nämlich der Wind und jener Geruch, den er zuweilen mit sich bringt. Das ist entweder der herrlich-feine schokoladige Duft der Mannerschnitten-Fabrik aus der Wilhelminenstraße. Oder das erdrückend schwere Hopfen-und-Malz-Aroma aus Richtung der Ottakringer Brauerei.

Welchen Geruch man(er) mag (man eben), kann man nun einmal nicht beeinflussen. Und dieser Umstand scheint derzeit den neuesten Dating-Trend aus der Taufe zu heben: In Übersee, wo die meisten Trends starten, werden bei der App "Smell Dating" anstatt Fotos 3-Tage-lang-getragene T-Shirts ausgetauscht. Können sich die Personen gegenseitig riechen, bekommen sie die Telefonnummern des jeweils anderen.

In Bezug auf die zwei Ottakringer Traditionsunternehmen habe ich meinen Favoriten im Geruchs-Match jedenfalls ausgemacht: Ich würde lieber die süße Schnitte daten.

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