Die Kinotherapie

Gestern habe ich mir endlich "La La Land" angesehen. Schon lange habe ich bei einem Film nicht mehr so heftig weinen müssen. Als ich den Kinosaal verließ, hatte sich der Mascara bis auf meinen Hals vorgekämpft.

Es war herrlich.

Ich muss nämlich gestehen, ich liebe es, wenn mir bei einem Film die Tränen kommen. Wenn ich so richtig schluchzen muss, bis rote Flecken im Gesicht erscheinen. Danach fühle ich mich erleichtert, befreit, irgendwie gereinigt. Als ich das einem Freund erklärte, sah er mich verwirrt an. "Wovon genau befreit es dich denn? Außer von deinem Make-up vielleicht?"

Tatsächlich bin ich mit meinem Gefühl nicht allein. Die positive Wirkung von "Filmweinen" wurde nun wissenschaftlich bewiesen. Im Zuge einer Studie wurde in den Niederlanden die Stimmung von Personen, die Filme zum Heulen fanden, mit der Gemütsverfassung von Menschen verglichen, die sich nicht zu Tränen rühren ließen. Das Ergebnis: Jene, die sich ausgeweint haben, waren nicht nur 20 Minuten nach Filmende auf dem gleichen emotionalen Level wie vor Beginn des Films. 90 Minuten nach dem Abspann fühlten sich die weinenden Personen sogar deutlich besser als die stoischen Probanden. Also dann: Taschentücher bereit – und Film ab.


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