Der beste Platz
"Wien soll London werden", titelte kürzlich eine österreichische Tageszeitung. Das bezog sich darauf, dass Londoner Unternehmen und Banken aufgrund des Brexit nach Wien auswandern könnten. Was diese Unternehmen und Banken bei ihrem Umzug doch gleich mitnehmen könnten: den Doppeldeckerbus.
Warum? Weil eine Fahrt mit einem öffentlichen Verkehrsmittel einfach nirgendwo anders so viel Spaß macht wie ganz vorne in der oberen Etage eines Stockbusses. Weil die riesige Glasfront einen einmaligen Rundum-Aus- und -Überblick über die Gassen und Straßen erlaubt. Weil man von oben so unglaublich gut Leute schauen kann (man kann nämlich sowohl jene beobachten, die hektisch auf der Straße herumhetzen als auch jene, die in ihren Büros sitzen, da man direkt an ihren Fenstern vorbeifährt). Und weil man das Gefühl hat, gleichzeitig eine Prinzessin zu sein, der die Stadt zu Füßen gelegt wird, und eine Kapitänin, die ihr Schiff behände durch die engen Gassen manövriert.
Heute, Mittwoch, kann man dieses Gefühl übrigens tatsächlich in Wien genießen. Einer von zwei noch existierenden "Riesenbabys", ein DDH200/43/16-Stockbus, der von 1960 bis 1991 auf der Strecke des 13A unterwegs war, fährt noch einmal durch die Neubaugasse.
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