Düstere Aussichten

Michael Horowitz
leseZEICHEN: Michael Horowitz über Roboter, die im Kommen sind.
Michael Horowitz

Michael Horowitz

Sie werden schon bald Teil unseres Lebens sein. Herren, die unseren Befehlen gehorchen und nie schlechte Laune haben. Schon ewig träumt die Menschheit von lebenden Automaten oder künstlichen Doppelgängern: Unsere Freunde, die Roboter? Sie werden uns immer mehr Arbeit abnehmen, unsere Kinder unterrichten und als Butler Getränke servieren. Und nach Umwelt- katastrophen mit Kameras und Messgeräten als Erste die Situation erkunden: Ein Roboterfisch wird Aufschluss über im Meer ausgetretenes Öl geben oder ein Spinnenautomat havarierte Reaktorblöcke wie in Fukushima erkunden.

Und Roboter werden in Zukunft im Kampf gegen Einsamkeit und als letzte Wegbegleiter für kranke und alte Menschen fungieren. Schon heute ist in japanischen Altersheimen Paro der beliebteste Mitbewohner. Wenn man mit der künstlichen Kuschelrobbe schmust, ihr zärtlich mit den Fingern über das Fell fährt, bewegt sie langsam die Augen, wackelt mit dem Kopf und grummelt wohlig. Düstere Aussichten. Hoffentlich bleiben solche leblosen Freunde, die unechte Gefühle vermitteln, bei uns immer nur Fiktion.

michael. horowitz(at)kurier.at

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