Ihr Stich ist schmerzhaft. Doch ihr Gift ist auch heilend.

von Michael Horowitz

über die Biene als Wunderheilerin.

Ihr Stich ist schmerzhaft. Doch ihr Gift ist auch heilend. Hippokrates setzte das Toxin der Bienen zur Behandlung von Gelenkserkrankungen ein. Er war der erste Apitherapeut (Apis, lat. Biene) der Geschichte. Jetzt erlebt – vor allem in den USA – die Behandlung vieler Krankheiten mit Bienengift eine Renaissance: Dessen Hauptbestandteil Melittin übersteigt die entzündungshemmende Wirkung von Cortison um ein Vielfaches. Allerdings ohne dessen unangenehme Nebenwirkungen. Einer Studie zufolge gibt es kaum Imker, die Rheuma haben. Das Wundermittel Apitoxin, Bienengift, setzt sich auch immer mehr bei europäischen Ärzten durch. Vor allem als Linderung bei Entzündungen, aber sogar in der Bekämpfung von Hepatitis B und C, Krebszellen und HIV-Viren. Forscher der „Washington University of Medicine“ berichten: Das potente Toxin verbindet sich zuerst mit der Virus-Hülle, um sie dann zu zerlöchern. Kuriose Bedeutung erzielt Bienengift auch als Botox-Ersatz im Kampf gegen Falten: Hollywood-Diven wie Michelle Pfeiffer und Gwyneth Paltrow sollen darauf schwören.

michael.horowitz(at)kurier.at

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