Verwirrende Zeiten
Manches bleibt undenkbar. Und das ist leider schlecht so.
Darüber kann keine Weltmeisterschaft hinwegtäuschen: selbige – die Welt, nicht die Meisterschaft – steht wohl wirklich nimmermehr lang.
Einst Undenkbares dräut: Samstagabende kommen, nach 18 allzu kurzen Jahren, künftig zunehmend ohne Hansi Hinterseer aus. Bundesmuseendirektorenverträge werden ausgeschrieben statt einfach verlängert. Und ausgerechnet die Schlagersänger gewordene Fortschrittsverweigerung namens Heino stellt einen Download(!)-Rekord für seine Popmusik(!)-CD auf.
Was kommt wohl als Nächstes in dieser verwirrenden, haltlosen Zeit ohne Sicherheit?
In Wien werden Musicals ohne Millionensubvention produziert? Die Salzburger Festspiele verlieren die Lust am Event und werden zum wagemutigen Entdecker-Festival? Ein künstlerisch wertvoller österreichischer Film wird zum Hit an der Kinokassa?
Touristen kommen wegen zeitgenössischer E-Musik nach Wien? Ein derartiges Konzert wird Jahr für Jahr in alle Welt übertragen und verzeichnet Millionen Zuseher? Oder gar: Österreich versteht sich nun endlich wirklich als Kulturland und setzt alles daran, die Künstler von morgen – vielleicht sogar im Pop? – nach Kräften zu fördern und auszubilden?
Nein, keine Angst – manches bleibt undenkbar. Und das ist leider schlecht so.
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