Das Pop-Album an sich wird genauso regelmäßig totgesagt wie die Papierzeitung.

von Georg Leyrer

über die Albumverkäufe in der Musikbranche

Popsängerin Adele kann in der obigen Liste leider nicht punkten: Adele heißt Adele, weil sie Adele heißt. Und sie beweist zugleich, dass ein origineller Bandname wahrlich nicht alles ist: Adele hat soeben etwas geschafft, was zuletzt Michael Jackson gelang, nämlich zwei Jahre hintereinander mit demselben Album die US-Verkaufscharts anzuführen. „21“ heißt der damit historisch gewordene Longplayer, und Adele könnte die Letzte sein, die einen derartigen Rekord aufstellt.

Denn das Pop-Album an sich wird genauso regelmäßig totgesagt wie die Papierzeitung. Auf Jahresrückblick, Jahresvorschau und Neujahrskonzertkritik folgte im vergangenen Jahrzehnt in den Medien mit schöner Regelmäßigkeit die Hiobsbotschaft aus der Musikbranche, in Form der jährlichen Verkaufszahlen: Jahr für Jahr wurden seit 2000 weniger CDs verkauft, die digitalen Kaufdown­loads konnten das nicht ausgleichen. Illegale D ownloads wurden dafür als Grund ausgemacht, mehr Überwachung im Internet gefordert.

Nur: Wie passt Adeles Erfolg in dieses düstere Bild? In ihrer Heimat Großbritannien ist „21“ nun das viertbestverkaufte Album aller Zeiten, hat u. a. Pink Floyds „Dark Side of The Moon“ überholt. Der richtige Pop verkauft sich also nach wie vor. Und der US-Musikmarkt ist 2012 – dank Downloads – sogar wieder gewachsen. Also Schluss mit Jammern: Pop ist nicht tot, Pop riecht sogar noch ganz gut.

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