Monuments Men: Leider noch aktuell
Der Film ist aktueller, als uns recht sein kann.
Es ist ein Film, der mehr Gegenwartsbezug hat, als uns allen recht sein kann: Die „Monuments Men“ haben sich der Rettung bedeutender Werke und der Sicherstellung von geraubter Kunst im und nach dem Zweiten Weltkrieg verschrieben.
Aber auch jetzt noch, bald 70 Jahre später, ist diese zweite Aufgabe nicht abgeschlossen. Immer noch zeigen Museen Kunst, die durch die Nationalsozialisten geraubt oder aus öffentlichen Sammlungen verbannt und in Folge am internationalen Markt verschleudert wurde. Immer noch sind viele durch das NS-Regime enteignete Werke verschollen, und wohl zum Teil nicht zerstört, sondern in den Händen privater Sammler.
Immer noch wirkt damit jene obszöne „Kulturpolitik“ nach, die den Nationalsozialisten so wichtig war. Zusätzliche Brisanz hat der Film noch durch den Fall Gurlitt bekommen. Nach dem Krieg beschlagnahmten die „Monuments Men“ einen Teil der Sammlung von Hildebrand Gurlitt, der unter den Nazis ein wichtiger Kunsthändler war. Sie gaben sich mit Gurlitts Erklärung zufrieden, dass er die Bilder rechtmäßig erworben hatte, und retournierten die Werke.
Jetzt tauchte die Sammlung in der Wohnung von Gurlitts Sohn Cornelius wieder auf – ein Fiasko für Deutschland: Denn im gleißenden medialen Scheinwerferlicht zeigte sich dadurch deutlich wie nie, wie viele Raubkunst-Fragen immer noch ungeklärt sind.
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