Zehn Prozent ist nichts?
Mit einer Waffenrechtsnovelle erzwingt das Innenministerium nämlich ab 1. Oktober die Registrierung aller in Österreich legal im Besitz befindlichen Maschinenpistolen, Sturmgewehre, Pumpguns, Pistolen, Revolver und Jagdgewehre.
Und das sind laut Schätzungen nicht ein paar Zehntausend, sondern: Millionen. Mehrere Millionen Waffen, und das in einem Land, in dem nur zirka 6,6 Millionen Erwachsene leben. Das ist eigentlich beängstigend. Noch beängstigender ist, dass bisher offenbar niemand wusste, wie viele Waffen wer genau besitzt. Das soll sich nun ändern.
So eine Massenregistrierung kostet natürlich: Das Innenministerium rechnet mit ungefähr 740.000 Euro. Aber wissen Sie was? Mir ist es wurscht, was das kostet: Dafür gebe ich mein Steuergeld ausnahmsweise einmal gerne her.
Eh klar, finden Waffenhändler- und Produzenten das neue Gesetz nicht toll: Sie argumentieren, das Leben werde dadurch kein bissl sicherer, weil die Besitzer illegaler Waffen ja nach wie vor nicht erfasst würden. Eh nicht. Deswegen heißt es ja: illegal.
Aber die Waffenlobby argumentiert, die Novelle sei unnötig, denn Straftaten würden ja "zu mehr als 90 Prozent" mit illegalen Waffen begangen. Ja, dann ... Und was ist mit den zehn Prozent Straftaten, die demnach mit legalen Waffen begangen werden? Ist das nichts: zehn Prozent?
Scheint mir schon was. Recht viel sogar. Und wenn sich diese Zahl mit der Registrierung aller legalen Waffen auch nur ein bisschen minimieren lässt: Dann haben sich der Aufwand und die Kosten schon gelohnt.
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