Wie man Familien zerstört
Immer wieder geschieht es, dass das Jugendamt in Familien zu spät eingreift. Dass es auch umgekehrte Fälle gibt, in denen die Jugendwohlfahrt intakte Familien auseinanderreißt, zeigt Freitagabend um 21.20 Uhr auf ORF 2 ein "Am Schauplatz": Reporterin Julia Kovarik begleitet darin zwei Elternpaare, die – obwohl nachweislich weder Gewalt noch Missbrauch im Spiel war – ohne ihre Kinder leben müssen. Beide Beispiele lassen einen am Rechtsstaat Österreich zweifeln; und, zumindest in diesen Fällen, an der Jugendwohlfahrt.
Dem Ehepaar Klara und Gerhard F. wurden der damals fünfjährige Sohn und die achtjährige Tochter weggenommen, weil es die Miete nicht mehr zahlen konnte und delogiert wurde. Seit mehr als vier Jahren müssen die Kindern nun in einer betreuten WG leben, obwohl die Eltern die Geldprobleme einigermaßen im Griff und für sich und ihre Kinder ein schönes Heim geschaffen haben. Dennoch dürfen die Kinder nur am Wochenende bei ihren Eltern sein und unter der Woche keinerlei Kontakt zu ihnen haben: Obwohl sich sowohl Kinder wie Eltern nichts sehnlicher wünschen, als endlich wieder als Familie zusammenleben zu dürfen.
Recht auf Familie? Gilt offenbar nicht, wenn die Eltern noch Schulden haben: Wobei der Großteil davon in ausstehenden Zahlungen ans Jugendamt besteht. Die F.s müssen nämlich monatlich Unterhalt für die Kinder zahlen, die man ihnen weggenommen hat, weil sie zu wenig Geld hatten. Und anstatt die Familie mit einer kleinen Wohnbeihilfe zu unterstützen, zahlt der Staat jeden Monat 9000 Euro für die Heimplätze der Kinder.
An einer Stelle in diesem "Schauplatz" müssen die Eltern nach dem Wochenende ihre Kinder zurück in die WG bringen. Alle weinen beim Abschied. Man weint vor dem Fernseher mit.
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