Werden es die Wähler bemerken?
Man kommt sich ein bisschen vor wie in einer nicht so guten TV-Serie mit recht unplausiblem Plot
Die Timeline hallt vom Echo der Clinton-Trump-Debatte: Analysen, Einschätzunge, Kommentare. Überwiegend im Tenor, dass Clinton diese erste TV-Debatte gewonnen habe, was natürlich auch an selektiver Medien-Auswahl liegt, weil man eher Medien aus dem Clinton-Lager abonniert hat, da solchen, die sich Donald Trump ernsthaft als Präsidenten vorstellen können, eher nicht so vertraut.
Man hat in die Debatte hineingeschaut, und trotz allem, was längst Fakt ist, kann man immer noch nicht glauben, dass einer wie Donald Trump so weit kommen konnte. Dass der tatsächlich neben jemanden wie Hillary Clinton um die Präsidentschaft rittert, dass der neben Clinton steht und die ehemalige Außenministerin und frühere First Lady der Vereinigten Staaten sich tatsächlich mit einem wie ihm auseinandersetzen muss.
Man kommt sich ein bisschen vor wie in einer nicht so guten TV-Serie mit recht unplausiblem Plot. Man hat ja auch gerade die vierte Staffel der US-Serie " House of Cards" gesehen, in der es ein korrupter Politiker mit unglaublichen Tricks bis ins Oval Office schafft. Als die ersten beiden Staffeln herauskamen, gab es noch keinen Präsidentschaftskandidaten Trump, keine möglichen US-Präsidenten Donald Trump. Und obwohl "House of Cards" eine beweisbar fantastische Serie ist, fand man den Plot teilweise schon ziemlich unglaubwürdig und einige Wendungen wirklich weit hergeholt. Aber seit Trump offizieller republikanischer Präsidentschaftskandidat ist, wirkt jede noch so abenteuerliche Idee der vierten Staffel vollkommen plausibel. Die First Lady als Vizepräsidentin? Why not.)
Während die Kandidatur von Hillary Clinton auch eine nachhaltige Übung in Gleichberechttigung ist, ein Proseminar über die Ungleichbehandlung von Politikern und Politikerinnen im Jahr 2016. Oder wie der Guardian schrieb: Was sich Trump bei dieser Debatte herausnahm, hätte sich eine Frau niemals erlaubt; undenkbar. Ja, vollkommen.
Ebenfalls der Guardian konstatierte, dass Trump in dieser Debatte klar gegen Hillary, ihre Argumente und ihren Diskussionsstil verloren hatte, und fragte: "Aber werden es die Wähler bemerken?" Das ist die Frage: in den USA am 8. November; in Österreich so ähnlich im Advent.
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