Wer es sich leisten kann: bitte
Wer es sich leisten kann: bitte.
Was der Frühling bringt: Überbuchte Citybike-Stationen. Sonnenkraftunterschätzungssonnenbrände. Neue Sonnenbrillen, bei denen der Trend heuer Richtung kreisrund, bunt und verspielt geht. Knallfarbige Sneakers mit weichen Sohlen, die man, danke Karl Lagerfeld, auch zu Röcken, kurzen und langen Kleidern tragen darf und soll. Und, weil in der heurigen Warmsaison offenbar Bequemlichkeit das große Ding ist: the Return of the Birkenstock.
Die deutsche Gesundheitssandale, sowieso seit Jahrzehnten fester, wenngleich oft verschämt versteckter, ja: verleugneter Bestandteil der allgemeinen Indoor-Bekleidung und der Sommerfavorit der weniger modeafffinen Fußbettfraktion, feiert heuer wieder einmal ein kräftiges Fashion-Comeback. Und zwar diesmal nicht die gruselige Heidi-Klum-Zehentrennerversion, sondern das ganz klassische Zwei-Schnallen-Modell mit den breiten Querriemen.
Die Autorin stieß kürzlich auf der Suche nach etwas völlig anderem im Netz auf das Givenchy-Modell „Ledersandale Barka“, bei dem es sich um eine 1:1-Hommage (um hier das böse Wort „Kopie“ zu vermeiden) an die Orginal-Birkenstock-Sandale mit Blümchen-Foto-Print handelt. Die sich eigentlich nur im Preis vom biederen Gesundheitspatschen-Original unterscheidet: Das Givenchy-Paar kostet 695 Euro. Wer’s mag und es sich leisten kann, bitte. (Wie auch jenen Chanel-Rucksack, der aussieht wie ein von Teenagern mit Graffitis grob verunstalteter, mit Schnüren verknoteter und seit elf oder zwölf Jahren nicht gewaschener Schul-Rucksack. Preis: Dollar 3400,–)
Jedenfalls wird der heurige Sommer fußwärts leger und angenehm, denn wie die Sneakers sollen auch die flachen, breiten Fußbett-Pantoffeln, die als modische Abwandlung auch mit überkreuzten Riemen zu sehen sind, ungeniert mit allem kombiniert werden, auch mit Kleidchen, zu denen sie normalerweise verpönt sind. Wir, die wir längst heimlich birkenstöckeln, meinen: Ist o.k. mit uns, kann so bleiben.
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