Wegen Renovierung geschlossen

Doris Knecht
Weil Sie gefragt haben, Leserschaft: vier Kilo minus, endlich.
Doris Knecht

Doris Knecht

Dank Ihrer anspornenden Häme und trotz der Gemeinde Wien, die jetzt seit zwei Jahren mein Stadthallenbad kaputtbaut. Es sei, heißt es auf der Website, "ein Eröffnungstermin zum derzeitigen Zeitpunkt leider nicht absehbar." Tatsächlich ist fraglich, ob das Stadthallenbad je wieder aufsperrt. Sicher dagegen ist, dass es in Wien ohne Stadthallenbad keine Schwimmhalle mit 50-Meter-Becken mehr gibt; jetzt abgesehen vom provisorisch überdachten Prater-Bad.

Leserin Elke P., einst ebenfalls regelmäßige Stadthallenbad-Morgenschwimmerin, leidet genauso unter der Schließung, suchte nach Alternativen und stand vor weiteren geschlossenen Türen: Vor denen des Amalienbads und des Jörgerbads. Und sie wäre auch an den Toren von Hütteldorfer Bad sowie am Brigittenauer Bad gescheitert. Renovierung, überall.

Will man den Wienerinnen und Wienern – und vor allem den Wiener Schulkindern – das Schwimmen endgültig verleiden? Es ist schwer zu glauben, dass eine wohlhabende Großstadt es nicht schafft, genug Sportstätten zur Verfügung zu stellen: für einen niederschwelligen, preiswerten, gesunden Ausdauersport für Junge und Alte, sehr und weniger Sportliche.

Der Mangel an Bädern hält nicht nur im Winter viele von ihrem Lieblingssport ab, er verwandelt auch sommers die Freibäder täglich in Arenen für Generations-, Tempo- und Richtungskonflikte zwischen PensionistInnen und sportlichen Schwimmern.

Dass es auch anders geht, zeigt eine vergleichsweise kleine Stadt wie Graz: Dort hat man in 18 Monaten Bauzeit ein riesiges, modernes Bad für alle errichtet: inkl. 50-Meter-Becken.

Kommentare