Was tun gegen die Hilflosigkeit?
Die Welt wird durch das Internet klein
Das sei so resignativ, sagte ein Bekannter über die letzte Kolumne, in der darüber sinniert wurde, wie man mit all dem Leid auf der Welt umgehen soll. Die Welt wird durch das Internet klein, und so kommt einem auch das Ungerechte, das Tragische, Traurige, das Böse darin sehr nah, aber etwas dagegen zu tun ist dennoch schwierig. Aber man müsse es doch versuchen, sagte der Bekannte, man könne doch nicht einfach sagen: Es tut mir leid, es geht mir nahe, es beelendet mich, es entsetzt mich, aber ich bin machtlos, und ich kann nicht viel mehr tun, als meiner Erschütterung Ausdruck zu verleihen, sie zu teilen.
Oder zumindest: wenig. Man kann regelmäßig an Institutionen spenden, die, wenn schon nicht die Ungerechtigkeit der Welt, so doch wenigstens ihre Folgen etwas zu lindern versuchen. Man kann ehrenamtlich für eine Hilfsorganisation arbeiten. Leser Gregor F. besänftig sein schlechtes Gewissen mit Mikrokrediten an ganz konkrete Kleinunternehmen, die deren Leben und die Zukunft ihrer Kinder grundlegend verändern (www.kiva.org).
Und Leserin Lisa P. schreibt, wenn man schon nichts anderes tun könne, so könne man wenigstens lieb sein. So viel wie möglich lieb sein und freundlich, zu den Menschen um sich herum, und zu sich selbst. Und unbedingt zu den Kindern, nett zu ihnen sein und sie mit allem Bemühen zu freundlichen Menschen erziehen, die in der Lage sind, freundlich zu anderen zu sein, aufmerksam, rücksichtsvoll, wach und sozial. Und die in der Lage sind, mit Ärger und Unmut so zu verfahren, dass er nicht in Hass auf andere umschlägt, dass er sie nicht in Kriege treibt und dazu, anderen die Köpfe abzuschlagen. Die Erwachsenen könne man nicht mehr gut ändern, sagt Lisa P., die Hasserfüllten lassen sich kaum zum Freundlichsein überreden; nur bei den Kindern könne man ansetzen – und bei sich selbst. Ja. Stimmt. Freundlichen Sonntag!
Am Di, 7. April, liest Doris Knecht im Rabenhof mit Sami Loris aus ihrem neuen Roman "Wald".
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