Von Katzen, Hunden und Menschen

Doris Knecht

Doris Knecht

Und Quote ist ja überhaupt immer ein bissi igitt.

von Doris Knecht

über Frauenquoten

Die Frauen in der SPÖ haben beim Parteitag also durchgesetzt, dass es nicht nur, wie schon bisher, eine 40-Prozent-Frauenquote gibt: sie ist nun auch verbindlich. Super. Bislang verstieß man mit Listen, die weniger als 40 Prozent Frauen enthielten, zwar ganz klar gegen die Quotenregelung, abgewiesen werden konnten sie allerdings nicht. Das ist so, wie wenn Autofahren ohne Führerschein zwar verboten ist, man aber, wenn man ohne Führerschein erwischt wird, mit einem mahnenden Schulter-Tätscheln freundlich zur Weiterfahrt ermuntert wird, wenn man nur Besserung verspricht.

Nicht durchsetzen konnte sich ein Antrag auf eine 50-Prozent-Quote, weil … Weil, warum eigentlich? Weil zu sehr gleichberechtigen will man die Frauen halt auch in der SPÖ nicht, Bevölkerungsanteil hin oder her.

Und Quote ist ja überhaupt immer ein bissi igitt. Auch kluge Männer argumentieren gern dahin gehend, dass es für sie keine Rolle spiele, ob man von Männlein oder Weiblein geführt und regiert werde, es gehe um die Qualifikation der Person, nicht um ihr Geschlecht. Entschuldigung, aber das tut es nicht. Und noch einmal Entschuldigung, so kann nur ein Mann argumentieren. Ein Mann, der in einer von Männern definierten, männlich geprägten Gesellschaft sozialisiert wurde, in der Männer tendenziell ganz automatisch andere Männer um sich scharen, weil Frauen doch irgendwie anders sind, fremde, unberechenbare Wesen, die verstörender Weise in ihren Bäuchen Mini-Menschen ausbrüten können. Aber wer kuschelig in der Gruppe der eigenen Spezies unter sich bleibt, vertritt dann natürlich auch eher die Interessen dieser Gruppe. Die Gruppe der Katzen wird die Interessen der Hunde sicher guten Willens, aber trotzdem unzulänglich vertreten. So ist es ähnlich ist es mit Männern und Frauen und deren Interessen.

Deshalb braucht es eine bindende Quote. Und zwar so lange, bis es keine mehr braucht, weil Gerechtigkeit, Parität und Ausgleich herrschen. Von selber passiert das leider nicht.

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