Und wieder: Ferien

Wieder einmal stöhnen Eltern unter den schulautonomen Tagen ihrer Mittelschulkinder.
Doris Knecht

Doris Knecht

Die Volksschulschwester muss ganz regulär in die Schule, der Gymnasiumssohn hat frei.

von Doris Knecht

über schulautonome Tage

Auch Ihre Autorin merkte erst, als sie die harmlos wirkenden drei schulfreien Tage in den Kalender eintrug, dass sie, im Verbund mit Nationalfeiertag und Allerheiligen, volle zehn Tage Ferien ergeben. Waren nicht gerade erst neun Wochen Ferien? Und ist es gut, wenn die Kinder keine zwei Monate nach Schulbeginn und nachdem sie endlich zurück in den Schulalltag gefunden haben, schon wieder für zehn Tage aus ihrer Lernroutine gerissen werden?

Ganz besonders jammern die Eltern von Kindern, die in verschiedene Schulen gehen: Die kleine Volksschulschwester muss ganz regulär in die Schule, während der Gymnasiumssohn frei hat. Der muss also irgendwie betreut, versorgt, bespielt werden, völlig unabhängig davon, dass die Erwerbstätigkeitsrealität für ihre Eltern keinerlei Ferien vorsieht. Und dass nicht jede Familie Großeltern hat, die sich schnell einmal ein paar Tage um die Kinder kümmern können.

Kein großes Wunder, dass viele dieser Kinder – auch meine – an diesen Tagen stundenlang vor Fernsehern und Spielkonsolen sitzen, während ihre Eltern den Lebensunterhalt der Familie verdienen. Und versuchen, zeitiger heimzukommen, damit man mit den Kindern noch etwas unternehmen kann: in eine Buchhandlung gehen, eine Ausstellung anschauen, irgendwas, das ihren Seelen guttut und ihre Hirne in diesen langen lernfreien Tagen nicht völlig zum Erliegen bringt.

Am Montag ist endlich wieder regulär Schule: Volle 1,5 Wochen lang, dann ist, an einem Donnerstag, Leopoldi-schulfrei. Am besten jetzt schon schauen, was man da mit den Kindern macht.

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