Und jetzt Bierbauch-Ken
Es ändert und bessert sich rundherum seit geraumer Zeit ein bisschen was
Barbie hat sich verändert. Sie ist nicht mehr nur lang und dünn, mit Maßen die Barbie, wie die Süddeutsche schrieb, zu wenig Platz im Unterleib für alle notwendigen Organe ließen, und mit denen sie auch nicht aufrecht stehen könnte. Jetzt hat Barbie realistische Figuren: klein und dünn, mittel und dick, groß und kräftig, mit echten Hüften und ehrlichen Schenkeln.
Ob die neu geformten Puppen am Körpergefühl heranwachsender Mädchen etwas ändern… Ich weiß nicht: So lange jungen Frauen in Sendungen wie Austrias und Germanys Next Topmodel suggeriert wird, dass es nur eine vertretbare Figur für Frauen geben kann, bleibe ich skeptisch.
Andererseits: Es ändert und bessert sich rundherum seit geraumer Zeit ein bisschen was: mit Plus-Size-Mode, immer mehr molligen Models und immer mehr Magazinen, die Mode auch an "normalen" Frauen zeigen. Mattel hat sich so gesehen einem unaufhaltsamen Trend nicht länger verschlossen und will ihn jetzt mit beschleunigt. Das ist gut.
Und bringt der Spielzeugfirma vielerlei Vorteile: Denn das Barbie-Gewand passt jetzt leider nicht mehr allen Barbies. Und jetzt, wo die Barbies nicht mehr untereinander tauschen können, braucht jede Barbie ihre eigene Garderobe, ihren eigenen, gut bestückten Kleider-Schrank mit Gewand in ihrer speziellen Kleidergröße. Das bedeutet tüchtige Profit-Optionen für Mattel und alle Barbie-Gewand-Hersteller, denn Gewand braucht so eine Barbie im Lauf ihres Daseins einiges. Kistenweise. Das wird teuer. Hoffentlich haben wenigstens alle Barbies noch die gleiche Schuhgröße.
Trotzdem: Es ist ein kleiner Sieg der Vielfalt und ein Abgesang auf etwas derartiges wie ein weibliches Idealmaß. Das es eben nicht gibt. Und nicht geben soll.
Genau so wenig wie ein männliches: Denn nun, wo Barbie endlich diversifiziert ist, freuen wir uns auf Bierbauch- Ken. Und Glatzen-Ken. Und Nerd-Ken. Und Zniachterl-Ken.
Alles wird gut.
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