Um nicht zu sagen: Wir sind alle
Luxus-Problem, aber trotzdem. Als eine von Millionen von Betroffenen möchte ich an dieser Stelle einen flehentlichen Antrag stellen: Bitte die Sommerzeit endlich abschaffen.
BITTE! Bittebitte, weil bitter: das waren die letzten Tage. War man die Wochen davor leicht und luftig vor dem Wecker in einen herrlich hellen Morgen hinein aufgewacht und in den Tag gehüpft, glücklich über die finale Einkehr des Lenz, wurde man nun brutal in den Winter zurück versetzt, eine ganze Stunde tief.
Alles ist durcheinandergebracht, man ist gejetlaggt, aber ohne die Benefizien einer Reise, die normalerweise damit verbunden sind: Nur die bleierne Müdigkeit, die den ganzen Tag über anhält und einen abends zu einer Uhrzeit auf die Matratze wirft, für die man entweder zu jung oder viel zu alt ist. Was zudem trotzdem nicht bewirkt, dass man am nächsten Morgen irgendwie munterer aus den Federn stiege… Es ist einfach falsch, und je älter so ein Organismus wird, desto heftiger ist diese Falschheit zu spüren. Und das ist auch durch übermäßigen Kaffeekonsum nicht zu reparieren, was für Menschen, die Kaffee gar nicht, überhaupt nicht, nicht einmal ein bisschen mögen und vierfache Espressi wie Medizin mit Weaah!!-Gebrüll schnell hinunter schlucken, noch einmal bitter ist, doppelt und dreifach.
Das einzig Positive: Man ist beim sommerzeitigen Morgenschwächeln nicht allein. Wir sind viele, um nicht zu sagen: Wir sind alle. Weil man sehr deutlich mitbekommt, dass es anderen nicht anders geht, zum Beispiel den ungewöhnlich fahl und fertig aussehenden Mitmenschen beim Frühsport, die die Trainerin, erfolglos natürlich, um sommerzeitbedingte Schonung bitten und danach in der Umkleide sich gegenseitig berichten, wie auch sie ihre Kinder und andere Familienmitglieder dieser Tage nicht und nicht aus den Federn bekommen. Böse, blöde Sommerzeit!
Wir sagen: Es ist Zeit für ein Umdenken. Wir sind uns nämlich vollumfänglich sicher, dass der Großteil der durch die Sommerzeit vermeintlich gesparten Energie sofort wieder verloren geht durch die Energieeinbußen, die durch müde Mitarbeiterinnen un Mitarbeiter am Tiefpunkt ihrer Leistungsfähigkeit entstehen. Es ist sozusagen eine Umwegsunrentabiliät.
Darüber könnte man nachdenken, wenn man nur nicht so müde wäre.
doris.knecht Doris Knecht
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