Überholen und ausweichen unmöglich

Auf dem Weg ins Funkhaus auf der Zweierlinie in einen Stau geraten: mit dem Fahrrad wohlgemerkt.

Die Autofahrerinnen werden das wieder einmal nicht gerne hören, aber: das hat keine Art, wie sich die Radfahrer auf dem ein Meter breiten Radstreifen, der sich um die Laternenpfähle schlängelt, fast derstessen, während nebenan die Pkw auf sechs Spuren fahren. Das war schon schlecht, als es gebaut wurde, damals war überhaupt kein Radstreifen eingeplant: Dass es überhaupt ein Streiferl gibt, hat der grüne Bezirksvorsteher Thomas Blimlinger ertrotzt. Aber jetzt, wo sich das Radfahrer-Aufkommen vervielfacht hat, reicht das Streiferl längst nicht mehr. Ja, doch, es soll in der Stadt unbedingt Straßen geben, auf denen Autos schnell vorankommen. Aber nicht auf Kosten der RadlerInnen, die sich auf dem Streifen von der Josefstädter Straße bis hinunter zum Naschmarkt hintereinander auffädeln und bei Bremsmanövern mitunter aufeinander auffahren, weil überholen oder ausweichen unmöglich ist. Beim Naschmarkt, wo der Radstreifen im Nichts endet, müssen sich Radfahrer, die Richtung Karlsplatz wollen, selbstmörderisch zwischen den Autokolonnen einfädeln und werden dabei zuverlässig angehupt.

Bleibt das so? Es ist nicht zu erwarten, dass der Radverkehrs-Anteil künftig sinken wird, sondern ganz im Gegenteil. Und nicht nur Auto-, auch Radfahrern sollte es möglich sein, auf den zentralen Routen zügig durch die Stadt zu kommen. Die Zweierlinie gehört fahrradfreundlich umgebaut, dringend.

Und apropos Funkhaus. Hier wurde kürzlich von einer Petition zur Rettung des Funkhauses berichtet, viele LeserInnen wollten unterschreiben, fanden sie aber nicht im Netz. Verzeihung und: kein Wunder, denn tatsächlich sind es zwei. Die eine, rettet-das-funkhaus.at, steht bei momentan knapp 18.000 Unterschriften, die Avaaz-Petition "Erhaltung des Radiosenders Ö1" finden Sie mit den Suchbegriffen "avaaz" und "Ö1". Sie hat im Moment 82.146 Unterzeichner und morgen vielleicht schon mehr.