Teilen macht glücklich

Doris Knecht

Doris Knecht

Paare sind am glücklichsten, wenn sie sich zu gleichen Teilen um Haushalt und Kindererziehung kümmern.

von Doris Knecht

übers Teilen unter Partnern

Taha. Hat man sich eh gedacht, was dieser Tage zu lesen war: „Halbe-halbe im Haushalt macht glücklich“. Der Standard zitierte die Studie eines „großen deutschen Partnervermittlungs-Unternehmens“, für die 25.000 Menschen befragt wurden. Ergebnis: Paare sind am glücklichsten, wenn sie sich zu gleichen Teilen um Haushalt und Kindererziehung kümmern. Wobei es wichtig ist, dass es beide so wollen und ihre Life-Work-Home-Balance miteinander ausknofeln.

Das ist nicht weiter verwunderlich. Wenn man in einer Partnerschaft oder einer Familie für alles anstrengende, schwierige und nervenaufreibende zuständig ist, wird man leicht unglücklich. Es macht aber auch nicht froh, wenn man sich nur wie ein Hotelgast durch das eigene Heim bewegt und die Familie als Wochenend-Hobby wahrnimmt: Kinder sind nämlich ein Glücksgenerator, nicht nur, wenn sie beim Hoppereiter kichern oder man sie süß und friedlich schlafen sieht, sondern auch, wenn man etwas Anstrengendes mit ihnen geschafft hat – etwa, sie endlich dazu zu bringen, süß und friedlich zu schlafen – und sich für sie auch zuständig fühlt. Aufgeteilt und zusammen mit dem Partner: Das schafft Komplizenschaft, Verbundenheit, Geborgenheit, Gemeinsamkeit: Glück.

Nicht, dass Kinder- und Familienglück nicht auch anders möglich wäre: An dieser Stelle ist wieder einmal eine tiefe, respekt- und bewundersvolle Verbeugung vor allen alleinerziehenden Müttern und Vätern angezeigt, die ihre Pflichten nicht mit einem anderen teilen können: die sich um alles allein kümmern, um Kinder, Haushalt, Arbeit. Um die Rechnungen, die Wartung der Gastherme, die Hausaufgaben, die Kurse der Kinder und das Parkpickerl. Die die Autobahnvignette rechtzeitig besorgen und die Schulsachen für die Kinder, und nicht auf ihre Schularbeiten vergessen und ihre Lieblingsspeise: und das alles ganz allein und nicht selten unter großem finanziellem Druck. Sie sind wahre Helden des Alltags.

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