Spenden ist besser als gar nichts tun

Doris Knecht

Doris Knecht

Und wir denken an die Menschen in Aleppo, und hoffen, dass das Sterben aufhört.

von Doris Knecht

über die Vorweihnachtszeit und Krieg

Aleppo ist das Schlimmste. Es ist absolut grauenhaft. Man denkt immer, dass so etwas in einer Welt voller Sicherheitsräte, Schutztruppen, UNO-Beobachter und Kriegsgerichte nicht mehr passieren könne. Vor allem: in dieser vollkommen transparenten Welt, in der jeder zu jeder Zeit alles, was passiert, live sehen kann.

Aber es passiert trotzdem noch, es passiert immer wieder. Und es passiert eben vor unser aller Augen. Während wir Teebeutel in Tassen hängen, Kekse backen, während wir Weihnachtsgeschenke kaufen und die Kerzen vom Adventkranz anzünden, während wir unsere Kinder und Enkelkinder ins Bett bringen, ihnen einen Gutenachtkuss geben und sie gut zudecken: genau da passiert es. Werden Zivilisten hingerichtet, Frauen und Kinder erschossen, Männer verschleppt und gefoltert. Direkt vor unseren Augen. Und wir sehen es und können nichts tun, wir teilen hilflos diese entsetzlichen Videos von Menschen, die sich in Aleppo verabschieden, in den sozialen Netzwerken und formulieren unsere Wut, unsere Trauer, unseren Protest: in dem Bewusstsein, dass es überhaupt nichts nützt. Dass die Menschen trotzdem sterben, weil die, die etwas tun könnten, es nicht tun, aus Gründen, die uns weitgehend verborgen bleiben. Aus Gründen, die offenbar mehr zählen als diese Kinder, Frauen, Männer, diese jungen und alten Leute, als ihr Zuhause, ihr Besitz, ihr Wohlergehen, ihre Leben. Wir sitzen vor unseren Computern, Handys und Fernsehern und schauen ihnen beim Sterben zu, schockiert, sprachlos und ohnmächtig.

Und dann hängen wir wieder unsere Teebeutel in Tassen, backen unsere Kekse, decken unsere Kinder zu, und wir hoffen still, dass uns so etwas nie passiert. Und wir denken an die Menschen in Aleppo, und hoffen, dass das Sterben aufhört, dass irgendjemand diesen Wahnsinn beendet und die Menschen in Sicherheit bringt.In einen Frieden, in warme, geschützte Häuser, in denen sie ihre Kinder zudecken und sicher sein können, dass sie den nächsten Morgen erleben.

So ziemlich das einzige, was wir hier tun können:: An die Caritas spenden, die noch aktiv ist in Syrien und Aleppo: Hilfspakete für syrische Kinder für je 30 Euro. Hier: http://shop.caritas.at/hilfspaket-fuer-syrische-kinder.

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