So fantastisch schöne Räder
Es gibt so schöne Räder. So schön.
Es gibt so schöne Räder. So schön. Alte Rennräder. Schicke Citybikes ohne Schnickschnack. Dennoch wurde an dieser Stelle vor Jahren geraten, in Wien lieber ein schirches, altes Rad zu fahren. Damals war das ein altes Damenrad, und das ist es, weil es eben so schirch ist, noch immer: Ein mittlerweile mehr als 35 Jahre altes, komplett zerkratztes Simplon mit Gepäckträger und Klappständer, das so ausschaut, als sei es zehn Jahre im Regen gestanden und zwar, weil es seit zehn Jahren im Regen steht. Es ist dreckig, rostig und schaut nach überhaupt nichts aus, aber es wird jedes Jahr in einem Rundum-Service überholt, weshalb sowohl die 21 Gänge, wie auch Bremsen und Lichter tadellos funktionieren, die Kette ist geölt und es hat mehr als ausreichend Reflektoren. Es fährt wie ein Einser, aber es ist so alt und hässlich, dass Fahrraddiebe nicht mal einen halben Blick darauf werfen. Und deshalb habe ich es schon so lange.
Und ebenfalls deshalb (und weil ich beim Song Contest bin) gehe ich heute Nachmittag auch nicht zu der Embacher-Versteigerung. Weil was mach’ ich mit einem mörderschönen Rad, wenn ich es nicht unterstellen und ausreichend sichern kann.
Und die fantastische Embacher-Sammlung, die heute im Dorotheum unter den Hammer kommt, enthält unfassbar schöne Stücke. Man kann sie auch im Internet besichtigen: Zum Beispiel die Nummer 14, das Aviac, ein französisches Rad aus Aluminium mit weißen Reifen aus den 50er-Jahren. (Rufpreis 700,-). Oder das italienische Messenger-Bike aus dem Jahr 1978 (Nr. 7; Rufpreis 1000 Euro). Und die Nr. 51, ein schönes österreichisches Dusika-Rennrad aus den 70er-Jahren, zum wohlfeilen Rufpreis von 300,-, wohl, weil ihm ein paar Teile fehlen.
Zum selben Preis komplett intakt (und wunderschön) dagegen das blaurote Touring-Rad der Brüder Heidemann aus dem Jahr 1983 (Nr. 65) für eher große Radler. Und das super hübsche himmelblaue Peugeot aus den 50er-Jahren. Rufpreis 50 Euro, ist das ernst? Vielleicht doch ein Zweit-Rad … Hm.
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