POTUS ist gegen die Erbsen
Zwiebeln, Knoblauch und Chili gehören laut POTUS in eine Guacamole und sonst nichts.
Der schönste Tweet der Woche war natürlich jener, in dem ein gewisser Barack Obama dagegen protestierte, dass die New York Times empfahl, Erbsen in die Guacamole zu mischen. Überhaupt entzweite dieser Vorschlag die Menschen, nein, stimmt nicht, er einte sie und es bildete sich eine undurchlässige Front gegen die Erbsen-Beigabe. Was für eine Idee! "Respect the nyt", twitterte Obama, "but not buying peas in guac. onions, garlic, hot peppers. classic."
Zwiebeln, Knoblauch und Chili also gehören laut POTUS in eine Guacamole und sonst nichts. (POTUS, Herrschaften, ist die Abkürzung für President Of The United States, wer’s nicht kennt. Und EPU, wer’s in der letzten Kolumne nicht kannte, heißt: Ein-Personen-Unternehmen, ich trage das hiermit entschuldigend nach.) Wegen mir müssen nicht unbedingt Zwiebeln in der Guacamole sein, dafür gerne etwas Zitronen-Saft, aber: Geschmacksache. Hauptsache irgendwo am Tisch, zwischen den Bergen von Grillfleisch, findet sich das Avocado-Mus, das zum Sommer gehört wie Schwitzen, der Geruch nach Gelsen-Abwehr-Lotion, Luftmatratzen, Lichterketten, Soda Zitron und Flipflops.
Apropos Flipflops. Auch dagegen bilden sich Fronten, wenngleich nicht so breit und hermetisch wie an der Guacamole-Front. Eindeutige Entzweiung eher, bei den bunten Zehentrennern aus Kunststoff, vor allem, wenn sie abseits von Stränden in bebauten Gebiete getragen werden. Das NY-Magazin hat ein paar berühmte amerikanische Männer dazu befragt (in den USA berühmt offenbar, mir sind die meisten der Herren unbekannt), und die Mehrzahl ist der Meinung: am Strand ja, in der Stadt nein. Aber einige gehen durchaus weiter, zum Beispiel Late-Night-Host Seth Meyers. In einer Zombie-Apokalypse, meinte Meyers, würde er versuchen, sich direkt neben den Kerl in den Flipflops zu stellen, weil er überzeugt sei, "diesen Typen erwischt es als Erstes".
Hahaha. Aber am Rand von Gewässern: doch, doch. Ich packe die Flipflops schon mal ein.
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