Österreich ist nun mal korrupt

Doris Knecht
Baba, Untersuchungsausschuss.
Doris Knecht

Doris Knecht

Baba, Untersuchungsausschuss. Servus, Erkenntnis: Offenbar haben der Kanzler und die SPÖ etwas zu verbergen, das so furchtbar ist, dass es, wenn es in einer Befragung unter Eid ans Licht käme, noch schlimmere Folgen hätte als der ungeheuere Schaden, den das brutale, strikt eigennützige Abdrehen des Untersuchungsausschusses dem Vertrauen der Wählerinnen und Wähler und dem Ansehen der Koalition zufügt. Wir werden es wohl nicht erfahren.

Erbärmlich, jämmerlich, schändlich, unwürdig, bürgerverachtend: Es gehen einem im Zusammenhang mit der Art und Weise, wie die Regierung den Korruptions-Untersuchungsausschuss abwürgt, vor aller Augen abwürgt, die Adjektive aus. Die Männer, die dafür verantwortlich sind, die Caps, die Pendls, die Kopfs und die Amons und vor allem diejenigen, deren willige Soldaten die Capendlkopfamons sind, können es stolz als ihr Lebenswerk verbuchen, dass sie ihre Glaubwürdigkeit, ihren Charakter und ihr Rückgrat eingesetzt haben – und verloren: Im Kampf dafür, dass Korruption in Österreich gesellschaftsfähig bleibt und ein politisches Instrument, das auch allen künftigen Regierungen zur Verfügung stehen soll. SPÖ und ÖVP erklären uns: Wir leben in einem korrupten Land und das soll so bleiben . Sie konstatieren: Korruption gehört tatsächlich, untrennbar und ganz ohne Schmäh zur österreichischen Folklore wie Mozart, das Wiener Schnitzel, der Apfelstrudel.

Und sie lassen uns wissen, dass sie glauben, dass wir Österreicherinnen und Österreicher ein Volk sind, das sich gerne und folgenlos verarschen lässt. Es liegt an den Wählerinnen und Wählern, das bis zur nächsten Nationalratswahl nicht zu vergessen. Und dann zu zeigen, ob es wirklich so ist.

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