Oder vielleicht nach Afrika

Doris Knecht setzt sich mit den Horoskopen für das kommende Jahr auseinander.
Doris Knecht

Doris Knecht

zitiert aus Horoskopen für das Jahr 2013

von Doris Knecht

Oder Sie werden Maskenbildnerin oder gehen als Entwicklungshelferin nach Afrika.

Die Horoskope fürs 2013er-Jahr sind da. Nicht, dass Ihre Autorin an derlei Tralala glaubte, man kauft und liest die Prophezeiungen der Sterne wie jedes Jahr aus rein unterhaltungstechnischen Gründen. Und, naja, aus einem gewissen Interesse, wenn man zum Beispiel eine Ahnung davon bekommen will, was der Partner nächstes Jahr so vorhat und worauf man sich einzustellen hat: „Das große Jahresthema wird sein, Ordnung in ihr Leben zu bekommen“, weiß dazu schicksal.com.

Na bitte, bestens, darauf wartet man doch schon seit Jahren; wobei es nicht einmal das ganze Leben sein muss, man wäre schon zufrieden, wenn die Ordnung in die Platten- und Bücherregale einzöge, und in den Garderobenschrank. Aber es gibt auch Anlass zur Hoffnung fürs eigene Dasein, und so ein bisschen positiver Schub kann ja nicht schaden, und sei er noch so aus der Luft gegriffen.

Also. „Sie sind bereit, auch schwierige Aufgaben anzunehmen und besitzen ein tolles Durchhaltevermögen und eine gesteigerte Wissbegier. Ihnen geht vieles leicht von der Hand, und Vorhaben gelingen. Das fällt natürlich auch dem Chef positiv auf!“ Ja, gut! Das hört man doch gern. Und wendet sich für weitere optimistische Prognosen dem Jahreshoroskop eines großen deutschen Frauenmagazins zu, das man sich, na gut, als Bezahldownload auf den Bildschirm geholt hat. Aufmunterndes auch hier: Man sei nämlich keineswegs nur milde und dafür unabhängig und unangepasst, sondern es werde vor allem „die rebellische Seite“ stets unterschätzt. „Jetzt aber trumpfen Sie genau mit dem auf, was andere nicht in Ihnen gesehen haben.“

Eben! „Und gründen vielleicht ein Geschäft mit orientalischen Gewürzen und Kräutern, der lustvollen Kombination von Schuhen und Schokolade, einen Laden mit kostbaren Weinen und spannenden Büchern.“ Äh. „Oder Sie werden Maskenbildnerin oder gehen als Entwicklungshelferin nach Afrika.“ Hmm, ja, das wäre natürlich auch eine Möglichkeit, aber.

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