Nur noch einen Moment, bitte!

Habe die Ehre: Ihre Kolumnistin ist wieder im Dienst. Und darf als Erstes berichten, dass zum Titel Schlegädewe (schlechteste Gärtnerin der Welt) ein weiterer hinzugefügt werden darf. Schleinpadepla: schlechteste Einparkerin des Planeten.

Ich weiß, dass im Netz Videos von Menschen kursieren, die versuchen, mir diesen Titel streitig zu machen. Ich poche allerdings auf die Poleposition, und die Schanigarten-Tischgesellschaft, die mich kürzlich beim Versuch beobachten durfte, ein nicht so großes Auto in eine riesige Parklücke zu setzen, wird das unterstützen. Ebenso die Schlange der nachfolgenden Autofahrerinnen und Radler, denen viel Lebenszeit verrann, während sie von der Schleinpadepla an der Weiterfahrt gehindert wurden. Sowie jene, die von dem darob anhebenden vielstimmigen Gehupe, Geklingle und Gefluche bei der Abendessen-Unterhaltung und beim Fernsehen gestört wurden.

Natürlich verlangt das Schicksal, dass der einzige freie Parkplatz weit und breit sich direkt gegenüber eines Schanigartens zu befinden hat, wobei die Blickachse unverstellt sein muss. Im Ideal-Fall sitzen dort viele Herren und vertreiben sich die Pause zwischen zwei Halbzeiten eines EM-Spiels, haben also gerade nichts Wichtigeres zu schauen, als wie die Frau ihr Auto nicht in dieses Fußballfeld von einer Parklücke bekommt. Herrlich. So viel Aufmerksamkeit und Empathie tut natürlich auch der Einparkerin gut, da geht es gleich viel besser.

Bitte, ich habe das Einparken auf einsamen Parkplätzen geübt. Ich habe YouTube-Tutorials studiert und Skizzen angefertigt. Immerhin ist es schon lange nicht mehr vorgekommen, dass ich den Pkw derart in eine Lücke geschoben habe, dass ich hinterher unschuldige Passanten bitten musste, ihn dort wieder herauszumanövrieren, um Beschädigungen der Nachbar-Pkw zu vermeiden.

Man muss nicht alles können, oder. Und irgendwie komme ich auch hier jetzt rein. Es dauert nur noch einen Moment, Entschuldigung, ich hab’s gleich.