Mariniertes Rechtsempfinden
So gesehen. Alles bestens, danke.
Zum Hundethema kamen natürlich auch andere Leserbriefe als jener der sturen Dame, der am Sonntag hier abgedruckt wurde: Viele von HundehalterInnen, und fast alle voller Zustimmung und Grundvernunft. Das macht froh.
Auch zu der Kritik an der Kritik an den beiden Gerichtsurteilen, also dem Einspruch, dass es sehr wohl erlaubt sein müsse, ja oft sogar notwendig sei, die Justiz und ihre Urteile zu kritisieren, kam viel Elektropost, und sie war überwiegend von Zuspruch geprägt. Danke! Ok, mit gewissen Einschränkungen, denn in der Kolumne kam auch der Begriff „einmargerieren“ vor. Dazu mailte Leser Peter M. tadelnd: „Sicher hat die Presse das Recht alles zu kritisieren. Aber: Sie können ihr Rechtsempfinden nur einmarinieren, und nicht einmargerieren; man kann es in Marinade geben, aber nicht in Margarine.“ Diese Belehrung hat Erheiterung ausgelöst, denn, tja, hier irrt Herr M. fett, das Österreichische Wörterbuch sei mein Zeuge: „einmargerieren (W, mda.) das kannst du dir e. (für immer behalten)“.
Dagegen lässt sich dem Tadel von Engelbert G. wenig Konkretes entgegensetzen: „Deutsch ist nicht ihre Stärke“, schrieb der Leser: „LEIDER.“ Tja. Leser Helmut F. wiederum hatte im TV eine offenbar haarige Erscheinung und in Folge einen guten Rat, ganz umsonst: Man solle doch eine Haarspange verwenden, dann müsse man sich nicht dauernd übers Gesicht wischen. Die liebenswürdige Fernsehmoderatorin Martina Rupp, die es ebenfalls mit wohlmeinenden Zusehern zu tun hat, rettete einem den Tag: Das sei ja gar nichts, meinte sie, wenn man öfters im Fernsehen sei, könne es durchaus geschehen, „dass man Dir Zeichnungen schickt mit Vorschlägen, wie Du die Haare aufstecken sollst“. So gesehen. Alles bestens, danke.
Doris Knecht hat soeben ihren neuen Roman „Besser“ bei Rowohlt Berlin veröffentlicht, und präsentiert das Buch gemeinsam mit der Schauspielerin Ursula Strauss am kommenden Donnerstag, 21.3., im Rabenhof. Karten: www.rabenhof.at
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