Das wird schwierig, das war klar

Doris Knecht

Doris Knecht

Birgit W. hatte nicht damit gerechnet, "dass hier so effizient und freundlich gearbeitet werden würde".

von Doris Knecht

über die ÖBB

Die ÖBB werden hier nicht selten kritisiert; erst kürzlich wurde in dieser Kolumne über das komplizierte, mitunter zwischen unverständlich und unübersichtlich vazierende ÖBB-Ticket-System abgelästert. (Mit dem Echo, wenn man zu blöd sei, im Netz ein Ticket zu kaufen, solle man doch einfach wieder an den guten alten Schalter. Dankeschön.)

Auch heute gibt es wieder etwas über die ÖBB zu berichten, denn Leserin Birgit W. fuhr letzte Woche mit der Bahn nach Cesky Krumlov; zu dritt. Zu dieser Zeit legte bekanntlich ein Eissturm das Waldviertel lahm, weil Tausende Bäume um, und der Leserin war bewusst, dass es " bei unserem Ausflug zu Unterbrechungen und Schienenersatzverkehr kommen könnte".

Womit sie allerdings nicht gerechnet hatte, war, "dass hier so effizient und freundlich gearbeitet werden würde". Selten habe sie "so freundliche und bemühte Zugbegleiter getroffen", wie auf ihrem Weg nach Tschechien und retour. Nach Durchsagen sei immer persönlich nachgefragt worden, ob alles verstanden worden sei, die Anschlüsse seien den Reisenden mitgeteilt worden, kein einziges Mal habe man am Bahnsteig frieren müssen, betagteren Reisenden sei sogar der Koffer vom Bahnhof zum Bus getragen worden. "Alles in allem" schreibt Frau W., "ein wirklich gelungener Ausflug, bei der man die ÖBB wirklich nur loben kann, dass sie in Anbetracht der Witterungsverhältnisse und sicherlich sehr stressigen Situation flexibel, schnell und freundlich reagiert hat."

Gerade weil so viele ÖBB-Kunden auch schon das genaue Gegenteil erlebt haben, ist es so erfreulich, dass hier offensichtlich ein Umdenken stattgefunden hat. Nicht nur auf der Strecke nach Tschechien, wie wir alle hoffen.

Und nun zu etwas völlig anderem. Für die Erweckung des betörend simplen, aber in meinem Wortschatz bedauerlicherweise tief schlafenden Wortes "hinlänglich" danke ich Karl Habsburg. Der verwendete es in der feinen "Schauplatz"-Reportage über die heutigen Habsburger, die noch bis morgen in der ORF-TVthek zu besichtigen ist. Nur ein Wort, ja, dennoch.

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