Kann ich Ihnen helfen?

Doris Knecht
Wenn die Stadt will, dass die WienerInnen weiterhin so brav öffentlich fahren, sollte besser bald etwas geschehen.
Doris Knecht

Doris Knecht

Bitte, mit der Woche der Hurras sieht es gar nicht so schlecht aus. Meinen Hurras über die Schülernetzkarte der Wiener Linien fügt Leserin Gabriele Sch. nämlich noch eins an: Sie hatte Fragen zu diesem neuen "Top-Jugendticket" und stellte sich deshalb vorgestern in einer Reihe von Studenten bei der Vorverkaufsstelle am Schottentor an.

Kam ein Herr von den Wiener Linien und fragte die Wartenden, wofür sie sich anstellten. Frau Sch. sagte, sie wolle ein Jahresticket für ihre schulplfichtige Tochter kaufen. Der Herr meinte, dass sie das am besten online kaufe, mit einem zusätzlichen Bonus (der ihrer Huschi-Kolumnistin und Mutter von Huschi-Kindern auch ein weiteres, spontanes Hurra abringt): Sollte das Ticket nämlich verloren gehen, kann man es einfach wieder ausdrucken, während man für das am Schalter gekaufte eine Verlustanzeige aufgeben muss.

Dann habe der Herr weitere Fragen beantwortet, dass man, ja, das Ticket gemeinsam mit dem Schülerausweis vorlegen müsse, den man von der Schule bekommt, dass aber bis Ende September Übergangsfreifahrt gilt, danach wird erst gestraft. Sie sei, mailt Frau Sch., von diesem Service der Wiener Linien äußerst angetan gewesen.

Was der Herr leider nicht kann: Platz schaffen in den Öffis. Wenn man in der Früh in Wien ein öffentliches Verkehrsmittel nutzt, vergeht einem das Jubilieren: Man ist froh, wenn man sich überhaupt in eine Bim oder U-Bahn einiderquetscht.

Schuld ist der Erfolg der verbilligten Jahresnetzkarte, was zu einem Plus von gut 20 Prozent geführt hat. Das macht was aus, in einer eh schon vollen Bahn. Wenn die Stadt will, dass die WienerInnen weiterhin so brav öffentlich fahren, sollte besser bald etwas geschehen.

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