Jetzt erst Knecht: Wo muss man dann hin?

Doris Knecht
Eine Schwangere wurde in zwei Wiener Krankenhäusern abgewiesen. Nimmt das AKH jetzt nur noch Patienten wie George Michael auf?
Doris Knecht

Doris Knecht

Die KURIER-Geschichte von der Schwangeren, die in zwei Wiener Krankenhäusern, darunter dem AKH, abgewiesen wurde, beschäftigt mich. Verstörend fand ich die Reaktion von Peter Husslein, Gynäkologie-Chef im AKH, der sagte: „Wir können nicht alle medizinischen Probleme Ostösterreichs lösen und müssen uns gegen diese Überflutung wehren.“ Es sei zu wenig Geld da.

Nimmt das AKH jetzt nur noch Patienten wie George Michael auf, und der Durchschnitts-Kassenpatient soll schauen, wo er bleibt? Die Sache ist die: Wir Durchschnitts-Kassenpatienten wissen das nicht. Wenn wir uns verletzt haben, wenn uns ein medizinisches Problem quält, das unsere Hausärztin überfordert, dann gehen wir ins AKH. Das AKH ist unser Volkskrankenhaus.

Das AKH könne sich, höre ich jetzt, nicht mehr um jeden Blinddarm kümmern. Aber wir waren dort immer, mit Beinbrüchen, Magenkoliken, Schnittwunden und zum Kinderkriegen. Und erst im Juni waren wir mit dem Blinddarm-Kind im AKH, das dort problemlos aufgenommen und extrem gut behandelt wurde, medizinisch und menschlich.

Bemerkenswert war übrigens auch, dass wir auf der ganzen Station die Einzigen ohne Migrationshintergrund waren, was zeigt, dass das AKH diesen Volkskrankenhaus-Ruf immer noch hat.

Wenn es das nicht mehr sein will oder kann: Woher weiß man, wohin man mit welchen Schmerzen und Verletzungen muss? Gibt es da eine Liste? Was tut man, wenn etwas ist, Blinddarm oder Beinbruch, und man ist nicht George Michael?

Gibt es eine Telefonnummer, unter der man anrufen und sich nach dem richtigen Spital erkundigen kann? Ich finde das alles äußerst verunsichernd, doch.

(Wegen der fehlender Manieren immer der selben Teilnehmer an der postenden Community musste das Forum geschlossen werden. - die Red.)

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