Jetzt erst Knecht: Wien, ein Mal ohne Autos
Was also tun gegen die akute Feinstaubbelastung? Erste Idee: Wir lassen es regnen. Schwierig. Zweite Idee: Wir schränken den Autoverkehr ein. Noch schwieriger. Ein autofreier Tag, wie ihn alle Umweltexperten dringend empfehlen, ist ja ein schöner Gedanke, kommt aber in Wirklichkeit natürlich überhaupt nicht infrage. Ein autofreies Wien, und sei es nur für einen Tag im Jahr? Gänzlich undenkbar. Aber: Ist es das wirklich? Lassen Sie uns das doch einmal ganz konkret vorstellen: Ganz Wien wird für einen Tag für den Autoverkehr gesperrt. Ausgenommen sind selbstverständlich Rettungs- und Behindertenfahrten, Polizei, Feuerwehr, und, weil wir ja die Wirtschaft nicht schädigen wollen, Zulieferer. Und Taxis, die ihre Fahrten allerdings auf die Beförderung alter, gehbehinderter und kranker Menschen beschränken müssten. Alle anderen fahren für einen Tag mit Bim und U-Bahn. Und mit dem Fahrrad. Das hätte erstens den erwünschten positiven Effekt auf die Umwelt und die Luftqualität. Zweitens wäre es Werbung für die Öffis: Es soll ja Wiener geben, die seit Jahren und Jahrzehnten kein öffentliches Verkehrsmittel mehr benutzt haben: Denen würden auf diesem Weg die Qualitäten der öffentlichen Fortbewegung eröffnet. (Wenngleich die Öffis an diesem Tag natürlich etwas überfüllt wären. Darauf müsste mit erhöhten Frequenzen reagiert werden.) Drittens ergäbe sich ein sehr interessanter Bonus-Aspekt: Wie Wien wohl aussieht, wenn keine Autos darin herumfahren? Es wäre es wert, so einen Tag tatsächlich ernsthaft zu planen. Und nicht nur darüber nachzudenken, genau bis zum nächsten Regen.
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