Was geschah mit 8 und 9?
Weiß zufällig jemand, wo die Schachtel mit den Adventkalendersackerln ist?
Achtung, fertig, Advent. Der Rathausplatz glitzert wie verrückt, das erste Kerzerl brennt und die Kinder beschweren sich: Wo ist der Adventkalender?? Ja, Entschuldigung, die Mutter ist mit dem Sackerlbefüllen wieder einmal tüchtig in Verzug, übermorgen dann, allerspätestens überübermorgen. Und, ja, selbstverständlich werden die entgangenen Süßigkeiten samt Zinseszins nachgereicht. Und weil wir gerade davon sprechen: Weiß zufällig jemand, wo die Schachtel mit den Adventkalendersackerln ist?
Natürlich sind es, als man sie gefunden hat, wie jedes Jahr nicht je 24, wie das in ordentlichen, aufgeräumten Familien der Fall wäre, sondern einmal 22 und einmal 21. Was geschah mit der 8, der 9, der 17 und der 23? Die werden irgendwann, mitten im Sommer, in einem hintersten Winkel unter einem Bett auftauchen, gefüllt mit kuscheligen Wollmäusen.
In früheren Jahren hat man sich noch gefragt, wann die Kinder eigentlich zu groß sind für für einen Adventkalender: Die Leserinnen und Leser haben es schon damals besser und die korrekte Antwort gewusst, die nämlich lautet: nie. Es meldeten sich 90-jährige Mütter 70-jähriger Söhne, die denen immer noch jedes Jahr voller Mutterliebe ihre Adventkalender befüllen: Streichholzschachteln oder Stoffsackerln oder handgehäkelte Stanitzel. Und zwar rechtzeitig, im Unterschied zu ihrer Autorin, die sich heuer auch den Vorschlag ersparte, ob man nicht einmal so einen fixfertigen, schokoladegefüllten Kalender ausprobieren könnte. Was?? Einen Diskont-Adventkalender aus dem Supermarktregal?!? So etwas Unpersönliches!!! Geht’s noch?? Sicher nicht!! Ist ja schon gut. Morgen oder spätestens übermorgen Nacht wird die Adventkalenderfee kleine Schokonikoläuserln, Gelee-Sterndln, Zuckerkrampusse, güldene Schokoschirmchen und Konfekt im Christkindlstaniol in zwei Mal 24 Sackerln füllen und sie mit Holzkluppen auf eine Schnur klammern. Es wird auch heuer ein Advent, wie er sich gehört.
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