Jetzt erst Knecht: Paar Latten, paar Nägel, fertig
Manchmal muss man lange über etwas nachdenken, um dann zu einer ganz einfachen Lösung zu kommen. Mitunter denkt man sogar sehr, sehr lange nach, gibt zwischendurch mehrmals w. o., und wie man die Sache gerade dem Schicksal überlassen möchte, fällt es einem jäh ein.
Und man hat endlich ein Paradeiser-Dachl. Ja, verehrte Leserinnen, die Sie mir seit Jahren zu dieser nützlichen Erfindung raten, ja, ich habe jetzt eins. Beziehungsweise: Die Paradeiser, die ich, um mir Schmach zu ersparen, ja offiziell gar nicht ziehe. Aber die, sechs Tomatensetzlingen überaus ähnlichen, Pflanzerln, die man beim Jungpflanzenmarkt erstanden hat, die haben nun eins.
Man dachte lange nach. Man ent- und verwarf Modelle, überwiegend aus dem Grund, dass man für ihre Umsetzung zu träge und zu ungeschickt ist. Zudem geht im Waldviertel ja auch hin und wieder ein Wind. Winde können auf komplizierte, mit Angriffsflächen versehene Wackelgerüste und die darin gefangenen Pflanzen überaus ungünstige Wirkung haben, folglich: Frustvervielfachung. Also recherchierte man resigniert im Internet nach industriell gefertigten Dacherln, fand auch, wurde aber kurz vorm Bestellen erneut vom sonst rechnerisch minder begabten Gatten daran erinnert, wie viel uns ein Kilo Paradeiser damit am Ende ca. kosten würde: "25 Euro Minimum, bistu!"
Okay, verfaulen sie eben wieder. Und auf einmal schlägt wie ein Blitz die allereinfachste Lösung ein: Paar lange Latten zusammengenagelt, Folie draufgetackert, das Ganze zwischen Dachrinne und Erdboden eingespannt, fertig, hält. Krumm, sagt der Gatte, und schiarch. Aber billig, sage ich: Eine mörder Ernte wird das heuer, wart’s ab.
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