Jetzt erst Knecht: Lieber Karin als Cheyenne

Doris Knecht
Man sollte nichts und niemanden die Zukunft mit einem unpassenden Modenamen verbauen.
Doris Knecht

Doris Knecht

Das Baby hat nun doch einen anderen Namen. Soll vorkommen. Man denkt sich etwas aus, dann kommt das Kind und schaut überhaupt nicht aus wie eine Cheyenne oder ein Justin, sondern viel mehr wie eine Karin oder ein Franz. In so einem Fall soll man handeln und dem Kind nicht seine Zukunft mit einem unpassenden Modenamen verbauen.

Man handelte auch hier, und dieses spezielle Kind heißt jetzt also nicht, wie von seinen Erziehungsberechtigten vorschnell verkündet, "Vulkanland". Es heißt jetzt anders. Der Rest der zugehörigen Sippe war über "Vulkanland" unglücklich bis empört und fühlte sich zudem bei der Namensfindung übergangen. Dass sich im Internet-Gesichtsbuch zudem flugs eine Gruppe gebildet hatte, die sich über die neuen "Vulkanier" lustig machte, trug das Ihre zum Sinneswandel bei, da der Spock, äh Spott, über den Namen des neuen steirischen Bezirks zu einem Running Gag mit tourismuskonzeptruinösem Potenzial zu werden drohte. Vulkaniergruß inklusive.

Zudem ist der Name Vulkanland natürlich auch geeignet, touristische Erwartungen zu wecken, die dann vollumfänglich enttäuscht werden. Schließlich war die/der moderne Reisende mindestens schon am Ätna, einem Vulkan, der ordentlich raucht und manchmal sogar Feuer speit. Die letzten steirischen Vulkane dagegen erloschen bereits vor 1,8 Millionen Jahren.

Auf der anderen Seite könnten potenzielle Touristinnen und Touristen von der Vorstellung abgeschreckt werden, es handle sich beim Vulkanland um einen kantigen, grauen Lava-Karst, wo sie doch nach sanften, grünen Hügel sehnen. So wie in der Südoststeiermark. So heißt das Kind jetzt: hurra.

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