Lächerlich, aber trotzdem weiter
Barfuß ist beim Song Contest das neue Schuhe.
Am Dienstagabend war das singende, klingende Österreich beim Amadeus im Volkstheater, es musste wieder einmal Christina Stürmer der Amadeus für das "Pop-Album des Jahres" überreicht werden.
Ja, eh, kam ja heuer in Österreich kaum etwas heraus. Ich mag Christina Stürmer, sie ist nett, unarrogant, fleißig, zielstrebig und hat ein hübsches neues Peckerl, aber dass sie dieses Jahr ein Album gemacht hat, wurde mir erst durch die Tatsache bewusst, dass sie einen Amadeus dafür bekommen hat. Wenn ich Ö3 hören würde, könnte ich denen die Schuld dafür geben, aber ich höre meistens FM4. Und damit die vielen lässigen österreichischen Bands, die dort ständig gespielt werden, den Amadeus nicht zu sehr verpoppen, hat FM4 einen eigenen Award. Den gewann heuer Bilderbuch, eine super Band, an die das "Pop-Album des Jahres" nicht verschwendet gewesen wäre. Aber.
Ihre Autorin war aber eh nicht bei diesem glamourösen Ereignis, sondern kämmte daheim die Fransen ihrer Teppiche und schaute dabei das erste Semifinale des Song Contests. Überraschung 1: Es wurde komoderiert von Kasper Juul, dem Spindoktor der dänischen Premierministerin Birgitte Nyborg. (Aber eben nur in der Serie "Borgen"). Überraschung 2: Bärtige Männer post 30, die in knallfarbigen Anzügen herumhüpfen, sehen total lächerlich aus, kommen aber trotzdem weiter. Überraschung 3: Barfuß ist beim Song Contest das neue Schuhe, mehrere Teilnehmerinnen erscheinen unten ohne auf der Bühne. Allerdings: Das erhöht offensichtlich die Gewinnchancen; mindestens drei Mal sangen spätere Song-Contest-Siegerinnen barfuß, zuerst Sandie Shaw 1967, zuletzt 2012 Schweden und 2013 Dänemark. Überraschung 4: Bester Song, bestes Kleid und beste Haare: Holland.
Überraschung 5: Conchita Wurst hatte einen ersten, wenn auch rein akustischen Auftritt als Co-Moderatorin von Andi Knoll und war sehr unaufgeregt und überaus freundlich. Heute Abend mehr von ihr. Mit Schuhen, das trau ich mich wetten.
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