Jetzt erst Knecht: Kein Grund zu jammern

Doris Knecht
Leserinnen haben mich geschimpft. Ja, eh, da trifft’s keine Falsche.
Doris Knecht

Doris Knecht

Jedenfalls hat mich eine Ärztin und Mutter wegen der Krankenlagerkoller-Kolumne gerügt: Ich würde Falschinformationen verbreiten, wenn ich behaupte, der Scharlach meiner Kinder habe drei Wochen gedauert, weil Scharlach mit Antibiotika in drei Tagen vorbei sei. Bitte, bei dem einen Mal war das trotz Antibiotika so. Gut, wenn es normalerweise anders ist.

Schwerer aber wiegt der Vorwurf, ich jammerte auf allerhöchstem Niveau: Das war mir allerdings eh klar. Dennoch soll die Gelegenheit ergriffen werden, einmal all jenen den tiefen, aufrichtigen Respekt auszusprechen, die, im Gegensatz zu mir, Grund zu jammern haben oder hätten.

Den Müttern und Vätern, die sich Tag um Nacht um ihre chronisch kranken Kinder kümmern und sorgen. Die von irgendwoher, man weiß nicht wo, die Kraft nehmen, Nacht um Nächte zu durchwachen. Die ihre eigenen Bedürfnisse nicht ein bissl, sondern ganz hinter die ihrer kranken Kinder zurückstecken. Und die, wie Leserin Johanna N., trotz des von Notfällen und Spitalsbesuchen mit dem kranken Kind ausgefüllten Tages nicht vergessen, dass auch ihre gesunden Kinder Aufmerksamkeit brauchen.

Die sich, wie Leserin Petra G. über ihre Freundin erzählt, deren Tochter schwer erkrankte und teils stationär und teils daheim behandelt wird, nie beschweren, auch wenn es einmal nicht so gut läuft. Die eine, wie Frau G. schreibt, „stoische Ruhe“ bewahren, auch wenn ihr Alltag von Sorge und Leid durchwachsen ist. An sie alle sei an dieser Stelle gedacht. Und an die Omas und Opas und Freunde, die zur Seite stehen. Und natürlich: an die Kinder. Alles denkbar Beste, ihnen allen.

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