Jetzt erst Knecht: Jeder kann sich mal verdrippeln

Doris Knecht
Botschaften lassen sich unglaublich schnell an ganz viele verbreiten - in diesem Fall ein Pech für Wiens FPÖ-Klubobmann Gudenus.
Doris Knecht

Doris Knecht

Die Sekunde, in der Anthony Weiner klar geworden ist, was er eben getan hat, mag man sich gar nicht ausmalen. Sie erinnern sich: Der verheiratete US-Demokrat hatte irrtümlich ein Foto von sich in Unterhosen nicht nur an eine Angebetete getweetet, sondern an all seine Twitter-Follower.

Die Vorteile der elektronischen Kommunikation: Botschaften lassen sich unglaublich schnell an ganz viele verbreiten. Die Tücke der elektronischen Kommunikation: Botschaften lassen sich unglaublich schnell an ganz viele verbreiten. Auch unabsichtlich.

Das legte am Mittwoch beispielsweise den deutschen Bundestag fast lahm, als die Mitarbeiterin einer Abgeordneten eine – allerdings harmlose – Anfrage versehentlich mit einem CC an den gesamten Bundestag schickte: alle knapp 3000 Mitarbeiter. Damit wäre die Sache gegessen gewesen, wenn sich nicht einige davon den Spaß gemacht hätten, auch wieder an alle zu antworten. Die Sache eskalierte, die Bundestagsverwaltung musste mit einem Warnruf eingreifen, weil das System zusammenzubrechen drohte.

Auch dem Wiener FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus ist am Mittwoch etwas entweinert: Er schickte eine Aussendung zwar nur an den Original-Text-Service der APA, aber die sozialen Netzwerke sorgten dafür, dass Gudenus dort dann binnen Minuten ein bissl in der Unterhose dastand.

Gudenus hatte getitelt: "Brauner & Co. verspielen Dripple-A von Wien" und Wien im Text gleich auch noch zur "Bundeshautstadt" geadelt. Bitte, jeder kann sich einmal orthografisch verdrippeln äh -dribbeln: Auch einer, der erst im letzten Jahr gefordert hat: "Erst Deutsch lernen und dann in die Schule." Wir haben ja eine dicke Bundeshaut.

( Wir bedauern - wegen geschmackloser Beiträge einiger Diskussionsteilnehmer wurde das Forum geschlossen. - die Red.)

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